Warum hat mein Pferd Mauke? Ein Blick unter die Haut – und in den Körper

Shannon Falk • 13. November 2025
Vielleicht hast du alles versucht: Salben, Waschen, Desinfizieren, Zink, Trockenstellen, blaue Paste, rote Paste, Silberpuder, Hausmittel. Und doch kommt sie zurück – manchmal leise, manchmal hartnäckig, manchmal jedes Jahr aufs Neue.

Wenn eine Erkrankung trotz aller Bemühungen immer wiederkehrt, lohnt sich ein Perspektivwechsel.
Nicht: „Was kann ich oben drauf schmieren?“
Sondern: „Warum tut der Körper das?“

Mauke ist kein Problem der Haut.
Mauke ist ein Zeichen.

Und genau deshalb schauen wir heute nicht auf die Oberfläche – sondern dahinter.

Warum Mauke lange als „Tinkerkrankheit“ galt – und warum das heute nicht mehr stimmt

Früher schien Mauke besonders häufig bei Tinkern, Shires oder Friesen aufzutreten. Der dichte Behang, Feuchtigkeit und Matsch schienen die logischen Auslöser zu sein. Doch heute zeigt sich ein völlig anderes Bild: Mauke betrifft Warmblüter, Ponys, Iberer, Araber, Quarter Horses und Senioren genauso wie Robustrassen. Pferde ohne Behang stehen den Typen starken Fesselbehang in nichts nach. Selbst Pferde, die auf trockenen Paddocks gehalten werden, entwickeln Mauke.

Wenn ein Problem plötzlich rasse- und haltungsunabhängig wird, spricht das klar dafür, dass die Ursache nicht außen, sondern innen liegt. Die äußeren Bedingungen verstärken lediglich, was im Inneren schon besteht.

Warum Mauke genau in der Fesselbeuge entsteht

Um Mauke zu verstehen, muss man sich die Haut genauer anschauen. Sie ist nicht überall gleich aufgebaut. Die Fesselbeuge ist ein besonders empfindlicher Bereich: Die Haut ist dort dünner, weicher und ständig in Bewegung. Feuchtigkeit bleibt länger haften, die Lymphzirkulation ist schwächer und die Hautbarriere reagiert schneller gereizt. Wenn ein Körper beginnt, Belastungen über die Haut auszugleichen, zeigt sich das deshalb gerade dort.

Es ist also kein Zufall, dass Mauke am Fesselgelenk auftritt – genauso wenig wie es Zufall ist, dass Sommerekzem am Mähnenkamm, der Schweifrübe und an der Bauchnaht beginnt. Beide Erkrankungen haben ihre „typischen Zonen“, aber die Gründe sind völlig verschieden. Beim Ekzem ist es der Stich der Kriebelmücke. Bei Mauke ist es die Empfindlichkeit der Hautregion.

Warum Mauke kein lokales Hautproblem ist

Auch wenn Mauke äußerlich beginnt, ist sie selten durch äußere Ursachen entstanden. Die Haut reagiert hier auf ein internes Ungleichgewicht, das sich über die Fesselbeuge am frühesten bemerkbar macht. Die Haut ist dabei mehr als eine schützende Hülle – sie ist ein aktives Organ, das reguliert, filtert, kommuniziert und ausscheidet. Wenn sie an der Fesselbeuge reagiert, geschieht das, weil der Körper dort am wenigsten kompensieren kann.

Deshalb reichen Salben und Desinfektion allein nicht aus. Sie beruhigen die Haut, aber sie lösen nicht die innere Belastung, die das Problem ausgelöst hat.

Stress – der stille Verstärker

Stress bedeutet beim Pferd nicht immer Unruhe oder Hektik. Viele Pferde wirken äußerlich gelassen, während sie innerlich dauerhaft auf Ausgleich arbeiten. Herdenwechsel, Schlafmangel, zu wenig Sozialkontakt oder subtile Unsicherheiten verändern den Stoffwechsel und die Hautbarriere. Unter Stress reagiert die Haut schneller entzündlich, besonders an empfindlichen Stellen. Mauke ist dann nicht Ursache, sondern Ausdruck eines Körpers, der angespannt arbeitet.

Der Darm – das Zentrum des Problems

Der größte Teil des Immunsystems sitzt im Darm. Wenn dort etwas aus dem Gleichgewicht gerät, beeinflusst das den gesamten Organismus – und schließlich auch die Haut. Ein instabiles Mikrobiom, zu viel Zucker oder Stärke, wechselnde Heuqualitäten oder innere Unruhe können dazu führen, dass der Körper mehr ausscheiden muss, als Darm, Leber und Niere leisten können. Die Haut übernimmt dann Aufgaben, für die sie eigentlich nur im Ausnahmefall vorgesehen ist.

Kotwasser, Blähungen, wechselnder Kot und Mauke treten deshalb häufig gemeinsam auf – sie sind verschiedene Ausdrucksformen derselben Belastung.

Die Haut als Entgiftungsorgan – Erkenntnisse aus der Humanmedizin

Beim Menschen ist gut untersucht, dass die Haut die Nieren entlasten kann, wenn diese an ihre Grenzen kommen. Über Schweiß und Hautsekrete werden Stoffwechselabbauprodukte ausgeschieden, wenn Leber oder Niere stärker beansprucht sind. Dieses Prinzip nennt man extrarenale Entgiftung und ist in der Medizin anerkannt.

Pferde sind besonders gut darin, über die Haut auszuleiten. Sie schwitzen nicht nur zur Thermoregulation, sondern nutzen die Haut als wichtigen Entgiftungsweg. Wenn der Körper also unter Druck steht – sei es durch Stoffwechselbelastungen, Stress, Fütterungsprobleme oder belastete Verdauung – zeigt sich das häufig zuerst an der Haut. Die Fesselbeuge reagiert, weil sie der empfindlichste Punkt des Systems ist.

Warum Mauke immer wiederkehrt

Solange nur die äußere Erscheinung behandelt wird, bleibt die innere Ursache bestehen. Die Haut beruhigt sich für eine Weile, doch wenn der Organismus weiterhin mit denselben Belastungen kämpft, bricht die Mauke wieder auf. Sie ist ein wiederkehrendes Zeichen dafür, dass die Haut die Aufgabe übernommen hat, die inneren Entgiftungs- und Regulationssysteme zu entlasten.

Was du tun kannst

Anstatt nur zu fragen, welche Salbe als Nächstes hilft, lohnt sich die Frage: Warum zeigt mir mein Pferd diese Stelle immer wieder? Eine Antwort darauf findet man selten in der Fesselbeuge selbst, sondern vielmehr in der Fütterung, der Darmgesundheit, der Mineralstoffversorgung, der Haltung, dem Stresshaushalt und den individuellen Stoffwechseleigenschaften des Pferdes.

Wenn diese Bereiche stabilisiert werden, verändert sich das äußere Bild oft von ganz allein. Die Haut muss nicht länger kompensieren, und die Mauke verschwindet nicht nur – sie bleibt weg.

Mauke ist kein Makel, sondern eine Botschaft


Sie zeigt früh, dass der Körper Unterstützung braucht. Wer sie versteht, behandelt nicht länger eine Stelle, sondern begleitet sein Pferd als Ganzes – hin zu mehr Stabilität, Gesundheit und Wohlbefinden.
von Shannon Falk 13. November 2025
Stoffwechselprobleme beim Pferd sind heute weit verbreitet – und doch oft ein Rätsel. Viele Pferde wirken träge, bauen Muskeln ab oder reagieren empfindlich auf Futterwechsel, ohne dass sofort klar ist, warum. Der Stoffwechsel ist das Herzstück aller Körperprozesse – er entscheidet, wie Energie gewonnen, gespeichert und genutzt wird. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht, zeigen sich unterschiedlichste Symptome: von Übergewicht und Hufrehe bis hin zu Mattigkeit oder Hautproblemen. Eine der wichtigsten Stellschrauben ist die Fütterung. Ein Pferd mit empfindlichem Stoffwechsel braucht kein Spezialfutter, sondern Ruhe im Verdauungssystem. Die Grundlage ist zuckerarmes Heu, idealerweise mit unter 5 % Zucker, aber in ausreichender Menge. Heu satt sorgt für stabile Darmtätigkeit und verhindert Fresspausen, die den Stoffwechsel zusätzlich stressen. Eine Reduktionsdiät ist kontraproduktiv – sie erhöht Cortisol und verschärft die Probleme. Kraftfutter sollte auf das Nötigste reduziert werden. Viele Pferde kommen gut ohne Getreide aus, besonders wenn sie nicht stark gearbeitet werden. Stattdessen sind hochwertige Mineralstoffe wichtig, um Mangelzustände auszugleichen. Spurenelemente wie Zink, Mangan und Selen unterstützen Enzyme, die an Entgiftungs- und Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Auch die Fütterungsstruktur spielt eine Rolle: regelmäßig, ruhig, in sozialem Umfeld und ohne Leistungsdruck. Stress – egal ob durch Futterneid, Lärm oder falsche Haltung – stört den Insulinhaushalt stärker, als viele denken. Bewegung hilft, den Zuckerstoffwechsel zu stabilisieren, denn arbeitende Muskeln verbrauchen Glukose und regen die Durchblutung der Hufe an. Wer den Stoffwechsel seines Pferdes ins Gleichgewicht bringen will, sollte ganzheitlich denken: Fütterung, Haltung, Hufbearbeitung und emotionale Stabilität gehören untrennbar zusammen. Mit Geduld und Konsequenz kann sich der Körper wieder regenerieren – der Stoffwechsel braucht keinen Schnellschuss, sondern eine klare Richtung. Und genau dafür steht der Stoffwechselkompass: Wissen, das Orientierung gibt.
von Shannon Falk 13. November 2025
Viele Pferdebesitzer merken irgendwann, dass mit ihrem Pferd etwas nicht mehr ganz stimmt. Das Tier wirkt müde, nimmt zu oder ab, ist gereizter als sonst oder zeigt Verdauungsprobleme. Oft sind es kleine Veränderungen, die sich langsam einschleichen und irgendwann nicht mehr zu übersehen sind. Genau in solchen Momenten wird klar, wie wichtig die richtige Fütterung ist. Denn kaum ein anderer Bereich beeinflusst die Gesundheit des Pferdes so stark wie der Stoffwechsel – und dieser reagiert empfindlich auf jedes Ungleichgewicht. Eine Ernährungsberatung wird dann nötig, wenn das Pferd Signale aussendet, die auf einen gestörten Stoffwechsel oder eine unpassende Fütterung hinweisen. Manche dieser Signale sind offensichtlich, andere wirken harmlos, können aber die ersten Bausteine einer größeren Problematik sein. Typische Beispiele sind Kotwasser, ein ständig wechselndes Fellbild, ungewöhnliche Fettpolster, vermehrte Hufprobleme oder anhaltende Nervosität. All das sind Hinweise darauf, dass der Körper des Pferdes mit der aktuellen Fütterung nicht zurechtkommt. Dabei geht es nicht darum, einzelne Futtermittel zu bewerten, sondern das ganze Pferd zu betrachten. Wie lebt es? Wie wird es gefüttert? Wie reagiert sein Stoffwechsel? Und wie spielen Darm, Hormone, Mineralstoffversorgung und Bewegung zusammen? Eine Ernährungsberatung holt all diese Puzzleteile an einen Tisch und verbindet sie zu einem klaren Bild. Erst daraus entsteht ein Fütterungsplan, der wirklich zu diesem Pferd passt – und nicht zu irgendeinem Durchschnittswert. Gerade Pferde mit Stoffwechselproblemen wie EMS, Cushing, Kolikneigung, Kotwasser oder Reheanfälligkeit profitieren von einer gezielten Ernährungsanalyse. Sie reagieren häufig stark auf Zucker, Stärke und Stress. Wenn das Grundfutter nicht stimmt oder die Mineralstoffversorgung unausgewogen ist, kann der Körper das nicht mehr kompensieren. Die Folgen zeigen sich oft viel früher, als die meisten denken: kleine Schwellungen, Veränderungen im Verhalten, plötzlich auftretende Lahmheiten oder häufiger Hufschutzbedarf. Eine frühe Ernährungsberatung kann solche Entwicklungen abfangen, lange bevor sie sich zu ernsthaften Krankheiten ausweiten. Auch für gesunde Pferde ist eine Beratung sinnvoll. Sie hilft dabei, typische Fehler zu vermeiden, die sich schleichend einschleichen – zu lange Fresspausen, falsche Heuqualität, unpassende Kraftfutter oder unausgewogene Mineralisierung. Die richtige Fütterung ist immer präventiv. Sie stabilisiert den Stoffwechsel, unterstützt die Verdauung und sorgt dafür, dass das Pferd sich in seinem Körper wohlfühlt. Wer sich beraten lässt, gewinnt vor allem eines: Klarheit. Statt alleine nach Lösungen zu suchen, erhält man einen strukturierten, individuellen Plan, der auf fundiertem Wissen und Praxiserfahrung basiert. Schritt für Schritt lässt sich so der Stoffwechsel regulieren, das Immunsystem stärken und die Gesundheit langfristig stabilisieren. Und genau das macht eine Ernährungsberatung so wertvoll – sie sieht das Pferd als Ganzes und zeigt Wege, wie es wieder in Balance kommen kann.
von Shannon Falk 13. November 2025
Viele Pferdebesitzer erschrecken, wenn sie beim Putzen einzelne weiße Haare im dunklen Fell entdecken. Diese sogenannten Stichelhaare tauchen oft plötzlich auf – und der erste Gedanke ist meistens: „Das ist ein Zinkmangel.“ Und tatsächlich: Ja, ein Zinkmangel kann eine Rolle spielen. Zink ist entscheidend für Fellqualität, Pigmentbildung, Hautgesundheit und das Immunsystem. Fehlt es, können weiße Haare, stumpfes Fell oder kleine Hautprobleme auftreten. Doch genau hier beginnt die eigentliche Frage – und sie ist wichtiger als die reine Diagnose. Warum zeigt ein Pferd überhaupt Anzeichen eines Mangels, obwohl es doch täglich Grundfutter, Mineralfutter und oft sogar zusätzliche Zusätze bekommt? Wenn wir bei unserem Auto immer wieder Volltanken und die Tankanzeige trotzdem auf „leer“ steht, denken wir nicht: „Dann tanken wir eben noch mehr.“ Wir fragen uns: Wo ist das Leck? Genauso ist es beim Pferd. Wenn der Körper trotz ausreichender Mineralstoffzufuhr „Mangel“ signalisiert, lohnt sich der Blick nicht nur auf die Menge – sondern auf den Weg, den dieses Mineral im Körper gehen muss. Stichelhaare entstehen, wenn in einzelnen Haarfollikeln die Pigmentbildung gestört ist. Das kann passieren, wenn dem Organismus Zink fehlt – aber genauso, wenn der Körper es nicht richtig aufnehmen, verwerten oder transportieren kann. Und das passiert häufiger, als viele vermuten. Die Verwertung von Mineralstoffen hängt von vielen Faktoren ab: Wie stabil ist der Darm, der die Mineralien aufnehmen soll? Wie sieht die Heuqualität aus – gerade in Bezug auf Zucker, Stärke und Struktur? Wie viel Stress verarbeitet das Pferd täglich, im Stall oder in der Herde? Welche Futterkombinationen beeinflussen die Aufnahme gegenseitig? Wie gut arbeitet der Stoffwechsel insgesamt? Wenn der Verdauungstrakt aus dem Gleichgewicht geraten ist, kann er Mineralstoffe schlechter verwerten. Das bedeutet: Ein Pferd kann ausreichend Zink fressen – und dennoch zu wenig im Körper haben. Stichelhaare sind deshalb kein harmloser Schönheitsfehler. Sie zeigen, dass irgendwo im System etwas nicht rund läuft. Vielleicht ist es der Mineralstoffhaushalt selbst, vielleicht sind es Wechselwirkungen mit Stress, Fütterung, Darm oder Stoffwechselprozessen. Oft sind Stichelhaare eines der ersten sichtbaren Signale, bevor andere Symptome auftreten. Die gute Nachricht: Genau weil Stichelhaare so früh erscheinen, bieten sie eine echte Chance, rechtzeitig gegenzusteuern. Das bedeutet nicht, einfach nur mehr Zink zu geben. Es bedeutet, hinzuschauen: Passt die Fütterung wirklich zum Pferd? Gibt es Anzeichen für Verdauungsstress? Wird das Mineralfutter überhaupt aufgenommen? Welche Prozesse im Stoffwechsel brauchen Unterstützung? Eine professionelle Ernährungsberatung hilft dabei, diese Fragen zu klären und herauszufinden, warum das Pferd weiße Haare entwickelt – und wo das „Loch im Tank“ wirklich sitzt. Denn erst wenn die Ursache gefunden wird, können Fellbild und Stoffwechsel dauerhaft ins Gleichgewicht kommen. Stichelhaare sind ein kleines Signal, aber sie sprechen eine klare Sprache: Der Körper zeigt dir, dass er etwas braucht – und wenn man genau hinsieht, kann man ihm frühzeitig helfen.
von Shannon Falk 13. November 2025
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von Shannon Falk 10. November 2025
Erfahre, wie du dein Pferd nach Hufrehe richtig rehabilitierst. Von Fütterung über Hufbearbeitung bis Bewegung – ganzheitliche Reha erklärt.